Schöckl Trail Area

Hirsch auf Rädern

Repost: STA Winter Riding Tips

Weil es gerade zur Jahreszeit passt hier ein Repost unserer Winterbiketipps 2017 – uuuuuund nicht vergessen: Vom 4.-16. November haben wir wegen Revision geschlossen, aber schon ab dem 17.11. täglich für euch geöffnet 😉 #allyearlong

 

Was viele wissen wissen viele nicht…wir haben bei uns am Schöckl die längste seilbahnunterstütze Saison der Alpen:

Die Schöckl Seilbahn befördert Mountainbiker ganzjährig (Achtung: Aufzupassen ist lediglich auf die gesetzlich vorgeschriebene Frühjahrs- und Herbstrevision!) über 650 Höhenmeter auf den Gipfel des Grazer Hausbergs. Nachdem die letzte Herbstrevision hinter uns liegt geht es jetzt täglich bis zur nächsten Frühjahrsrevision im Februar/März zur Sache. Ihr findet bei uns über 11 Kilometer Gravitytrails von mittelschwer bis tiefschwarz, dazu die Minibike&Coachingzone im Ziel, die wie eine blaue Skipiste einzuschätzen ist.

...der Schöckl im Jänner und Februar...Big Bikes einwintern macht keinen Sinn ;) Pic: The Gap Coaching

…der Schöckl im Jänner und Februar…Big Bikes einwintern macht keinen Sinn 😉 Pic: The Gap Coaching

Alles ist möglich, von tief winterlich – Snowbiken von oben bis unten – bis hin zu tiefstaubig und allen Varianten dazwischen…mit der richtigen Ausrüstung und etwas Herz lässt sich richtig Spaß haben. Auch 0 Grad sind kaum ein Problem – viele von euch stehen ja bei deutlich niedrigeren Temperaturen auch am Ski – und da ist der Grundspeed bekanntlich höher…

In diesem Blog findet ihr Tipps, die euch beim Biken im Winter helfen sollen – bezüglich Fahtechnik, Bekleidung und und und…

...klassische Winterbedingungen bei uns: Ganz oben etws Schnee, in der Mitte feucht, unten trocken...Hauptsache Spaß am Bike ;) Pic: The Gap Coaching

…klassische Winterbedingungen bei uns: Ganz oben etwas Schnee, in der Mitte feucht, unten trocken…Hauptsache Spaß am Bike 😉 Pic: The Gap Coaching

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…über 11 Kilometer Gravitytrails – durch unsere Verbindungswege lassen sich verschiedene Teile des Gibims (roter Kurs) auch genial mit Teilen des Getscho (tiefschwarz) kombinieren. Man kann also den extremsten Stellen der „Streif des Mountainbikens“ auch ausweichen bzw. sich langsam daran herantasten…

Wie es bei uns im Winter aussieht? Seit der Eröffnung der STA im Frühjahr 2014 haben wir in den Wintermonaten ganz genau aufgepasst. Grob gesagt funktionieren unsere Trails – dementsprechende Technik vorrausgesetzt- bis ca. 25 cm Schnee…klappt der Gibim nicht mehr funktioniert der steilere Getscho immer noch…irgendwann wird es zu viel, dann bleibt man stecken. So viel Schnee hat es aber selten, im Frühjahr 2016 kamen wir insgesamt auf gut 14 Tage Snowdownhill von oben bis unten, funktioniert hat es immer. Im Jahr davor hatten wir im Februar genau 14 Tage Pause… Und der Dezember hatte 2015 und 2016 so und so Geschichte geschrieben: Staubige Trails von oben bis unten…

...kaum zu glauben aber 2015 und 2016 Trailrealität - tiefstaubig Mitte Dezember... Pic: The Gap Coaching

…kaum zu glauben aber 2015 und 2016 Trailrealität – tiefstaubig Mitte Dezember…
Pic: The Gap Coaching

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…und dabei ist es gar nicht so, dass der Schnee die Sache unbedingt schwieriger macht: Es gibt Tage, da sind die Trails mit Schneedecke einfacher zu fahren als im Trockenen. Glaubt ihr nicht? Ausprobieren – dann füllt der Schnee nämlich die kleinen Schläge aus und wo es einen sonst herbeutelt wird das Hardcore-Stück zum Flowtrail…

Lust auf Snowdownhill? Irgendwann kommt auch der Schnee und das macht Spaß! Foto: The Gap Coaching

Lust auf Snowdownhill? Irgendwann kommt auch der Schnee – Abwechslung ist alles 😉 Pic: The Gap Coaching

Im Frühjahr haben wir oft folgendes Szenario: 1/3 Schnee, 1/3 feucht, 1/3 trocken…liegt an der südlichen Hanglage, dem zerklüftetem Untergrund und dem Klima bei uns…kein Grund, das Bike im Keller zu lassen! Seit unserer Eröffnung 2014 sind wir zu 95% auf eigenen Trails unterwegs – keine Wanderer, deutlich weniger Eisbildung im Winter…

Hier einige Bekleidungstipps, die helfen:

  • Schwachpunkt Hände: Das mit den Winterhandschuhen für Biker ist so eine Sache – oft sind die Teile zwar warm, dafür aber auch extrem dick: Das sorgt beim Endurieren und Downhillen für ein schlechtes Feeling, Arm Pump und lenkt ab wenn man gedanklich 10 Meter vor dem Vorderrad sein sollte… genau aus dem Grund sind auch Skihandschuhe nicht sinnvoll. Der Trick: Latexhandschuhe unter den normalen Bikegloves verwenden – fühlt sich an wie immer, hält aber den kalten Fahrtwind fern. Im Supermarkt wird man bis Größe M fündig, große Pratzen führen einen in den Drogeriemarkt. Und: Immer mehrere Paare mit dabei haben, man beginnt irgendwann in den Handflächen zu schwitzen, dann ist´s fein wenn man im Lift die Gummihandschuhe tauscht…
  • Füße: Flat-Pedal-Piloten sind temperaturtechnisch klar im Vorteil. Von Marken wie Five Ten gibt es Wintervarianten, der weichere Schuhaufbau im Vergleich zum engen Clickpedal-Schuh sorgt anscheinend für besser Durchblutung. Skisocken helfen ebenso…
  • Vielschichtig unterwegs: Genau das bringts, wir empfehlen normale Hoodies und Sweater unter den Downhilljerseys zu verwenden. Außerdem kann man dann einfach eine Schicht weglassen sollte es zu warm werden. Generell ist man beim Skifahren und Snowboarden oft bei deutlich niedrigeren Temperaturen mit höherer Geschwindigkeit unterwegs – kein Grund, das Bike im Keller zu lassen!
  • Ist es wirklich kalt ist auch der Full Face Helm zu wenig – Stirnbänder und Tücherl helfen in dem Fall. Oder Innenleben des Helms weglassen, dann hat die normale Haube Platz – kann auch funktionieren…
  • …eine zweite Boxxershort mit dabei zu haben macht auch Sinn – sollte der Allerwerteste nass werden kann man tauschen bzw. fährt zumindest mit trockenem Hintern nach Hause…
  • Die gute, alte Fettcreme – klassisch, eine weitere Schicht ist zu empfehlen sollte es wirklich frisch sein…

15967355_1577441312282718_750908957_oMaterialtipps:

  • Grip ist Mangelware – was hilft? Dein Bike sollte gut abgestimmt sein: Gabel und Dämpfer sollten zu Gewicht und Fahrstil passen!
  • Reifen im Winter: Echte Regenreifen braucht es bei uns nur, wenn es durchgehend 10 cm Schnee oder mehr hat! In der Regel liegt man bei uns im Winter mit Indermediates richtig, auch Trockenreifen funktionieren gut. Selbst wenn es im Sommer länger regnet braucht man am Schöckl keine Regenreifen da die Humusschicht bei uns sehr dünn ist, man gleich mal am Stein fährt… Gatsch ist also sehr selten, außerdem fließt Wasser sehr schnell in den Berg ab…
  • …wenn es mehr Schnee hat kann man etwas weniger Luftdruck fahren da der Schnee die Schläge ausgleicht – bei normalen Bedingungen im Sommer empfehlen wir etwas mehr Luftdruck als anderswo. Mit +0.3 Bar ist man ziemlich gut unterwegs: Mehr Durchschlagsicherheit ist am Schöckl zu empfehlen. Grob gesagt liegt man also im Sommer mit 1.9 Bar vorne und 2.4 Bar hinten richtig, haben wir von oben bis unten Schnee sollten 1.6 Bar vorne und 2.1 Bar hinten ausreichen… aber Achtung: Die meisten Luftpumpen zeigen den Luftdruck nicht genau an, ein Luftdruckprüfer ist zu empfehlen. Diese Empfehlungen gelten für echte Downhillreifen mit doppelter Karkasse und normalen Schläuchen! Übrigens: Bei der Kassa könnt ihr auch Schläuche kaufen, beim Bikeeingang findet ihr eine Radpumpe…
  • Flat Pedals sind zu empfehlen, für Clickies braucht es eine extrem gute Technik und starke Nerven!

15943482_1577442768949239_199337387_oFahrtechnik-Tipps:

  • Fahre im Sommer und finde deine persönliche Linie – denn wenn es mal 10 cm Schnee hat siehst du die Wurzeln nicht mehr…
  • Die richtige Mitte finden – die ersten Runs sind schwieriger da man mehr auf der Bremse hängt, in der Kurve bremst usw…mehr Tempo macht die Sache leichter, denn du bekommst weniger Schläge ab. 120% zu geben ist abzuraten, das klappt maximal ein paar Kurven lang und irgendwann schießt du übers Ziel hinaus…
  • Vor der Kurve bremsen…im Turn in die Anker zu gehen kostet Grip und genau den brauchen wir! Die STA lernt dir, mit deiner Bremse umzugehen 😉
  • …fahre nicht mit der Kirche ums Kreuz – die vermeintlich einfachere Zickzack-Linie macht dir unnötig das Leben schwer!
...blau leicht, schwarz schwer - oder ist es doch anders rum?

…blau leicht, schwarz schwer – oder ist es doch anders rum? Foto: The Gap Coaching

Die ersten Runs am Schöckl sind nicht leicht – Naturtrails mit Steinen und Wurzeln fordern, es macht meistens einen Unterschied, ob man 10 cm weiter links oder rechts unterwegs ist. Einsatz zahlt sich aus: Sobald man einmal seine Linie gefunden hat, wird es von Run zu Run einfacher und der Berg macht einen automatisch zum besseren Biker.

Ganz klar: Verbremstes Fahren bedeutet, dass man weniger Grip findet, das Bike schlechter arbeitet und sorgt dafür, dass die Unterarme immer dicker werden. Aber: Der Schöckl macht dich zum besseren Biker, zeigt dir wann du wie bremsen sollst und vermittelt dir unglaublichen Flow sobald du bereit bist, dich mit ganzem Herzen darauf einzulassen!

Solltet ihr Unterstützung brauchen helfen wir euch gerne weiter, unter +43(0)660/2204007 bzw. info@the-gap.at bekommt ihr nicht nur alle Infos zur Schöckl Trail Area, dort liegt ihr auch richtig wenn es um Techniktraining geht.

 

Worauf solltet ihr im Winter noch achten:

  • Sommer- und Winterstart: In den Wintermonaten sperren wir ab und zu die ersten 200 Meter des Gibims da etwas weiter regelmäßig mehr Schnee eingeweht wird. Die Traileinfahrt ist dann mit einer Kette gesperrt, man bleibt kurz auf der Mautstraße und biegt gleich darauf in den Trail ein…
    ...ist nach dem ersten Turn zu viel Schnee eingewäht geht´s die ersten 200 Meter außen rum...

    …ist nach dem ersten Turn zu viel Schnee eingeweht geht´s die ersten 200 Meter außen rum…

     

  • Am Trail ist es selten eisig da unsere Strecken nur von Bikern genutzt werden. Aufpassen heißt es in den Begegnungszonen, wo auch Wanderer unterwegs sind bzw. bei den Kreuzungen der Mautstraße – dort kann es so richtig eisig sein…
  • Wetterprognosen bzw. Bedingungen genau vorherzusagen ist schwierig. Uns ist wichtig, dass ihr nach einem Winter-Downhill-Tag wieder zufrieden heim fährt – deswegen findet ihr auf Facebook regelmäßig Updates zur aktuellen Situation am Trail…

 

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Bleibt noch, euch viel Spaß zu wünschen, ride on, Gö!

 

 

Über den Autor:

Michael Gölles ist Sportwissenschafter, 3-facher österr. Downhillmeister und kümmert sich mit The Gap Coaching um Fahrtechnik für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Am Schöckl ist er seit Beginn der 90er bikend unterwegs, unsere Trails kennt er wie seine Westentasche...

Michael ´Gö´ Gölles ist Sportwissenschafter, 3-facher österr. Downhillmeister und kümmert sich mit The Gap Coaching um Fahrtechnik für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Am Schöckl ist er seit Beginn der 90er bikend unterwegs, unsere Trails kennt er wie seine Westentasche…

 

 

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